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Öko-Check der Landratskandidaten – Was hat es gebracht?

Als Kreisvorsitzender des Bund Naturschutz im Landkreis Kelheim sei es mir erlaubt ein Fazit und eine Bewertung der „Öko-Checkaktion“ der „Ökoallianz für den Landkreis Kelheim“ zu ziehen.

 

08.09.2016

Auf Grundlage der Antworten der Landratskandidaten kann sich nun der Wähler ein eigenes Bild  über deren ökologische Positionen und Kompetenz  machen.

Zugeben sind die angesprochenen Natur- und Umweltschutzprobleme sehr komplex und vielschichtig, so dass einfache Antworten nicht immer möglich waren. So mancher der Kandidaten dürfte sich wohl zum ersten Mal ausführlich und ernsthaft mit den Themen beschäftigt  haben, was auch im Übrigen in unserer Absicht lag.

Allzu groß sind die Unterschiede auf den ersten Blick nicht, aber

wer „zwischen den Zeilen“ lesen kann, und bei der Podiumsdiskussion in Neustadt aufmerksam zugehört hat, wird deutlich erkennen, wem die Natur und Umwelt unserer Heimat wirklich am Herzen liegt.

Die größten Unterschiede dürften in der Einschätzung der Gefährdung von Natur und Umwelt, sowie in der Beurteilung der derzeitigen Misere in der Landwirtschaft liegen. Dem entsprechend unterschiedlich wird auch der notwendige Handlungsbedarf gesehen. Da gibt es den einen oder anderen für den der Landkreis Kelheim die Vorstufe zum Paradies darstellt und unsere „noch“ schöne Natur nur Kulisse für Werbung und Tourismus ist. Etwaige  Probleme sind für sie nicht so dramatisch und lassen sich auf freiwilliger Basis lösen.  

Die langjährige Erfahrung zeigt jedoch, so einfach wird dies nicht gehen. Populistischen Allgemeinplätze und starke Sprüche helfen da nicht. Es braucht einen langen Atem und eine vorausschauende Umweltpolitik, die auch den nachfolgenden Generationen noch eine lebenswerte Heimat hinterlässt.

Trotzdem bleibt festzuhalten, dass für die meisten der Kandidaten der Natur- und Umweltschutz, gerade wenn es um die Lebensgrundlagen geht, zukünftig ein wichtiges Handlungsfeld ist. Einige ihrer positiven Aussagen und Anregungen werden sicher in das zukünftige Handlungskonzept der Ökoallianz mit einfließen.

Alle Kandidaten erklärten sich bereit als zukünftiger Landrat das gemeinsame Gespräch mit allen Akteuren zu suchen und sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten um tragfähige Lösungen für die Probleme im Natur- und Umweltbereich zu bemühen.

Wir werden den neuen Landrat beim Wort nehmen.

Auf jedem Fall darf sich in Zukunft niemand mehr aus der Landkreispolitik als für nicht zuständig erklären. Dies gilt vor allem wenn es um Fragen des Klimaschutzes, Trinkwasser- und Gewässerschutzes, Landschafts- und Bodenschutzes, sowie um den Erhalt der Artenvielfalt in unserer Kulturlandschaft geht. Dazu braucht es auch den Erhalt und den Ausbau einer ökologisch orientierten bäuerlichen  Landwirtschaft.

Wir erwarten von dem zukünftigen Landrat die Bereitschaft, auch über seine  eigentlichen Verwaltungsaufgaben hinaus, umweltpolitisch aktiv  zu werden.

Es gibt in Bayern Landräte die dies tun und ökologische Modellprojekte auf den Weg bringen. Braucht es denn wirklich immer erst Katastrophen, wie z. B. bei den jüngsten Starkregenereignissen, um  gemeinsam aktiv zu werden und ein Projekt wie „Bodenständig“ mit Leben zu erfüllen.

Peter Forstner

BN Kreisvorsitzender